„Macht mit bei den Bürger*innen-Begehren, tretet eurer Gewerkschaft bei, protestiert gegen die Zerstörung, in Regensburg und auf der ganzen Welt. Wir können es schaffen, wir müssen es schaffen. Eine bessere Welt ist möglich – wir müssen nur für sie kämpfen!“
Mit diesen Worten endete der Protest von Fridays for Future diesen Freitag.
Über 2000 Menschen versammelten sich vor den Arcaden und demonstrierten durch die Innenstadt, um auf die immer schneller voranschreitende Klimakatastrophe aufmerksam zu machen und um Politik und Gesellschaft zum Handeln aufzurufen.
„Die Klimakatastrophe betrifft uns alle. Sie ist jetzt da, unübersehbar. Waldbrände, Überflutungen, Trockenheit, Nahrungsmittelverknappung – Politik und Gesellschaft müssen jetzt handeln, um unsere Lebensgrundlage zu sichern“, sagte FFF-Pressesprecherin Sophia Weigert.
Bei der Abschlusskundgebung – passenderweise direkt vor dem Justizgebäude – wurde auch das Thema Repression in mehreren Redebeiträgen kritisch beleuchtet, also die staatlichen Schikanen und Grundrechtsverletzungen im Kontext von Klimaaktivismus.
„ Wir als Fridays for Future Regensburg verurteilen die staatliche Repression gegen Klimaaktivist*innen aufs Schärfste, die in den letzten Monaten immer häufiger zu beobachten ist. Es wird versucht, legitimen und wichtigen Protest durch Einschüchterung in Form von beispielsweise Präventivhaft, Hausdurchsuchungen und Polizeigewalt zu unterbinden. Repression trifft einzelne, aber gemeint sind immer wir alle – die gesamte Klimagerechtigkeitsbewegung. Deswegen ist es so wichtig, dass wir solidarisch miteinander sind und, dass wir trotz Einschüchterungsversuchen seitens des Staates mit unserem Protest weitermachen“ so Jona Hildebrandt, Pressesprecher von Fridays for Future Regensburg.
Auch die Landtagswahl am 8. Oktober wurde thematisiert. Kaum ein anderes Bundesland ist in Sachen Klimaschutz so weit hinten dran wie Bayern: nicht nur wird Windkraft blockiert und gegen die Wärmewende Hetze gemacht, sondern die bayerische Regierung hängt am fossilen Verkehr und am Verbrennungsmotor fest, als gäbe es keine Erderwärmung.
Sprecherin Sophia Weigert: „Jedes zehntel Grad mehr bedeutet mehr Trinkwasserknappheit, Hunger und Zerstörung. Noch können wir etwas dagegen tun. Darum rufen wir alle, die wahlberechtigt sind, auf: geht wählen! Macht von diesem Privileg Gebrauch und stimmt für eine zukunftsweisende Politik, die nicht nur uns, sondern allen Generationen in Zukunft zugute kommt.“
Jon Detering, Pressesprecherin und Rednerin auf der Demo, mahnte aber auch:
„Wählen ist wichtig. Aber das alleine wird nicht reichen, denn: Der Spielraum, den eine Regierung hat, ist begrenzt. Dass eine Partei mit großen Versprechungen von Umverteilung, Gerechtigkeit und Klima bei der Wahl antritt, und als Regierung das dann nicht umsetzt, kommt nicht alleine vom Lobbyismus oder von der Gier der Politiker:innen. Es kommt davon, dass Armut, Abschottung an den Grenzen und Umweltzerstörung zum Kapitalismus dazu gehören: Es ist kein Fehler im System, es ist das System!“ Anschließend rief Jon Detering zu weiteren Klimademos, zu solidarischer Organisation und zu weiteren Aktionen und Protesten auf – unter lautem Jubeln der Menschenmenge. Der nächste Klimastreik kommt bestimmt. Die Demonstrant*innen von FFF werden nicht ruhen, bis eine gute Klimapolitik für alle gemacht wird. „Wir werden weiter auf die Straße gehen und mit allem, was wir haben, für das gute Leben für alle kämpfen!“, sagte Sophia Weigert.